In der ehemaligen Gemeinde Obermünstertal wurde die Freiwillige Feuerwehr am 17. März
1947 gegründet.
Bevor es zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Obermünstertal kam, hatte eine Bürger- und
später eine Pflichteinwohnerwehr die Brandbekämpfung übernommen. Seinerzeit wurde das
Löschwasser noch im Ledereimer von Mann zu Mann über lange und steile Strecken befördert.
Im Jahre 1938 besichtigte der damalige “Kreisfeuerwehrführer” Dieterle aus Badenweiler die in
Obermünstertal vorhandenen Feuerlöscheinrichtungen. Seinen Aufzeichnungen ist zu entnehmen,
dass damals eine Löschmannschaft mit “zwei Führern und 134 Mann” vorhanden war.
Diese Mannschaft war ausgerüstet mit einer Handdruckspritze, drei Leitern, 80 Fackeln und 90m
Rohrgewebeschläuchen. Aus diesem Besichtigungsprotokoll geht auch hervor, dass bereits damals
die Gründung einer “neuen Wehr” vorgesehen war, zu der es jedoch nicht kam, denn am 17. April
1942 wurde dann erneut ein vergeblicher Versuch unternommen, eine Freiwillige Feuerwehr zu
gründen.
Zur Versammlung waren 37 Bürger anwesend. Bürgermeister-Stellvertreter Xaver Gutmann eröffnete
die Versammlung und erteilte dem Kreisführer Dieterle das Wort. Derselbe klärte die versammelten
Bürger über die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, deren Ziel und Zweck auf. Sämtliche
anwesenden Bürger haben sich bereiterklärt, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Als
kommissarischer Führer wurde Trudpert Riesterer, als Stellvertreter Franz Steck bestimmt.
Anschließend wurden sämtliche neu aufgenommenen Mitglieder auf den Führer (Adolf Hitler)
verpflichtet. Doch dabei blieb es!
Erst als die Besatzungsmacht die Bildung neuer Feuerwehren zuließ, sowie nach einer allgemeinen
Entnazifizierung kam es unter Bürgermeister Hermann Wiesler am 17. März 1947 zur Gründung der
Freiwilligen Feuerwehr Obermünstertal. Die neu gegründete Wehr umfasste 18 Angehörige.
Erster Kommandant der neuen Wehr war bis 1953 Hermann Gutmann. Sein Nachfolger wurde Otto
Gastiger, der dieses Amt 25 Jahre bis 1978 innehatte. Nach der Gründung übernahm die Freiwillige
Feuerwehr die vorhandenen restlichen Einrichtungen der früheren Pflichteinwohnerwehr.
Als Grundausrüstung diente die Handdruckpumpe, die durch eine neue Tragkraftspritze TS 4 1950
abgelöst wurde. Mit der technischen Entwicklung wuchsen auch die Forderungen der Freiwilligen
Feuerwehr. So wurde 1956 ein Opel Blitz LF8 beschafft und 1957 konnte das neue Feuerwehrhaus
Obermünstertal eingeweiht werden.
Die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Obermünstertal in Kurzform:
1950
Durch Blitzschlag brannte das Anwesen im abgelegenen Mittleren Itzenwald nieder. Da die
Telefonleitung gestört war, kam die Alarmierung erst nach 3-stündiger Verspätung im Obertal
bei der Feuerwehr an. Die Nachbarwehr aus Wieden war mit ihrer neuen TS4 bereits 3 Stunden
früher im Einsatz. Die Feuerbekämpfung und Brandwache dauerte 3 Tage.
1951
wurde wahr, was von der Gemeindeverwaltung und Gemeinderat versprochen wurde. Die
Feuerwehr erhielt eine neue rote TS4 mit Anhänger. Kaum 6 Wochen nach Erhalt der neuen Pumpe
musste diese auch schon den ersten Härtetest bestehen. Am Scharfenstein hat sich bei einer Übung
der Besatzungstruppe durch Sprengkörper ein Waldbrand entfacht. Die Lage war in diesem Gebiet
sehr schwierig und mit hohem Absturzrisiko verbunden. Der Einsatz dauerte über 30 Stunden.
Revierförster Kottal und Feuerwehrmann Wilhelm Reisdorf wurden für ihren mutigen und selbstlosen
Einsatz von Kreisbrandmeister Holl ausgezeichnet. Von der Gemeindeverwaltung wurde die Leistung
der beiden mit je 10,-DM honoriert.
1955
erfolgte ein Einsatz bei Albert Wiesler, Krumlinden. Ein Kugelblitz hatte in das Gebäude
eingeschlagen. Die elektrischen Leitungen wurden total zerstört. Innerhalb kurzer Zeit war die
Feuerwehr mit der TS4 zur Stelle. Doch das war damals gar nicht so einfach, denn die Anhängerkupplung passte nicht an den Pkw. Kurzerhand setzte sich ein Feuerwehrmann in den
Kofferraum des Pkw und hielt die Deichsel des TS4-Anhängers bis zum 3 km entfernten Einsatzort
fest. Dieser Feuerwehrmann war Alfons Wiesler vom Bühl, der heute noch aktiv mitwirkt.
1956
Am 12.01.1956 ertönte nachts um 1.30 Uhr die Sirene. Der weit abgelegene einsame Helmiseckhof
brannte. Bis die Feuerwehr mit Buldogg und Hänger am Einsatzort war, kam jede Hilfe zu spät. Es
gab nur einen provisorischen, schmalen Zufahrtsweg, der zudem noch mit einem über den Weg
liegenden Baum versperrt war und zuerst beseitigt werden mußte. Es war nur geringfügig
Löschwasser vorhanden, der Hof stand in hellen Flammen. Es konnten nur noch
Aufräumungsarbeiten getätigt werden. Besonders die Beseitigung der Tierkadaver war sehr
unangenehm.
1961
wurde die 1. Großalarmübung durchgeführt. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Freiburg, den
Freiwilligen Feuerwehren Müllheim, Kirchzarten, Hofsgrund, Todtnau und Münstertal wurde das
Kinderheim auf dem Schauinsland als Übungsobjekt ausgewählt und ein Alarmplan erstellt.
1962
Am 13.03.1962 brannte das Anwesen der Familie Riesterer in der Unteren Gasse (s’Naglers).
Die Wehren aus Untermünstertal und Staufen wurden zur Mithilfe der Brandbekämpfung gerufen. Hier
ging es um Leben und Tod. Ein Kind konnte im letzen Moment gerettet werden.
1968
Ein lautes Geräusch, ein dumpfer Knall sowie ein hochsteigender Feuerpilz ließ darauf schließen,
dass sich ein Flugzeugabsturz oberhalb vom Eisengraben am Buck ereignet hatte.
Mit viel Glück entgingen wir einer Katastrophe, 10 Meter höher, und das Flugzeug wäre über den
Buckberg in die Untere Gasse oder Stampf in ein Wohngebiet gestürzt.
Im September 1973 erfolgte die Zusammenführung der beiden Gemeindefeuerwehren von
Unter- und Obermünstertal zur Freiwilligen Feuerwehr Münstertal mit 2 Abteilungen. Mit dem
Zusammenschluss sind auch die Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr gewachsen.
Ebenso hat sich die Leistungsfähigkeit der beiden Abteilungen gesteigert. Zunächst musste ein
großer Nachholbedarf aufgeholt werden. Der technische Stand an Geräten musste enorm
verbessert und ausgebaut werden.
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