Die Gemeinde Münstertal lässt sich das neue Fahrzeug 235 000 Euro kosten / Wesentlich größeres Löschwasservolumen.

MÜNSTERTAL. Die Weitläufigkeit des Münstertals mit seiner Streusiedlung macht es auch notwendig, die Feuerwehr entsprechend gut auszurüsten. Diesen Anforderungen entspricht in besonderer Weise das neu erworbene Tanklöschfahrzeug mit seiner hochmodernen Ausstattung, das dieser Tage bei der Wehr eingetroffen ist und ab sofort für Einsätze zur Verfügung steht. 235000 Euro ließ sich die Gemeinde die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs (TLF) kosten, das das aus dem Jahre 1981 stammende bisherige kleinere Tanklöschfahrzeug ersetzt. Auf die Notwendigkeit der Erneuerung des Fahrzeugparks hatte die Feuerwehr die Gemeinde bereits 2001 hingewiesen und insbesondere auf den schlechten Zustand des bisherigen Tanklöschfahrzeugs aufmerksam gemacht. Auch der TÜV hatte erhebliche technische Mängel festgestellt.

Nachdem der Zuschussantrag an das Land vom Landratsamt genehmigt und ein Betrag von 50 000 Euro bewilligt worden war, hat der Gemeinderat im November 2006 der Beschaffung eines neuen TLF zugestimmt und die Ausschreibung genehmigt, so dass nach Vorlage der Angebote die Auftragsvergabe vorgenommen werden konnte. Den Auftrag für das Fahrgestell erhielt die Firma Daimler, während mit den Aufbauten die Fachfirma Magirus in Weisweil beauftragt wurde. Die Lieferung der feuerwehrtechnischen Ausrüstung erfolgte durch die Firma Bittiger aus Kehl. Das neue TLF 16/24 – Tr bietet einer Truppbesetzung von drei Mann Platz und hat ein Gesamtgewicht von elf Tonnen. Ausgestattet ist „der Tanker“ mit 2400 Liter Wasser und einer Hochdruckschaumanlage, deren Vorteil darin liegt, dass das Löschwasservolumen um das Siebenfache vergrößert wird, was insbesondere bei Brandeinsätzen im Außenbereich ohne öffentlichen Netzanschluss oder bei Waldbränden von Bedeutung ist.

Künftig geringerer Wasserschaden

Durch den reduzierten Wasserbedarf kann auch der entstehende Wasserschaden weitaus geringer gehalten werden als sonst üblich. Zu der Ausrüstung des aufs Modernste ausgestatteten Fahrzeugs zählt auch ein ausfahrbarer Lichtmast, der die bessere Ausleuchtung von Einsatzstellen ermöglicht, sowie ein Rettungssatz mit Spreizer und Schere, die vorwiegend bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommen. Für die notwendige Stromversorgung sorgt im Bedarfsfall ein fest eingebautes Notstromaggregat.

Die ursprünglich aufgetretenen Gewichtsprobleme, die eine frühere Auslieferung verzögerten, konnten im gegenseitigen Einvernehmen gelöst werden, so dass das Fahrzeug schließlich dieser Tage im Beisein von Bürgermeister Rüdiger Ahlers in Weisweil abgeholt werden konnte. Dort wurde den Wehrmännern auch eine Einweisung gegeben, um insbesondere die komplizierte elektropneumatische Steuerung zu beherrschen. Jedoch werden auch noch weitere Übungen notwendig sein, da auch der Umgang mit der neuartigen Schaumanlage geprobt werden muss. Erfreulicherweise stehen für das im Gerätehaus im Gufenbachweg untergebrachte Fahrzeug, das mit Führerscheinklasse 2 zu bewegen ist, entsprechend ausgebildete Maschinisten zur Verfügung. Da jedoch zahlreiche Wehrangehörige ihren Arbeitsplatz außerhalb des Tales haben und während des Tages nicht zur Verfügung stehen, um das Löschfahrzeug zu bewegen, sind weitere Wehrmänner bereit, den Führerschein der Klasse „C“ zu erwerben. Offiziell wird das neue TLF zu einem späteren Zeitpunkt, zusammen mit dem ebenfalls neuen Einsatzfahrzeug der Bergwacht-Ortsgruppe, das in den nächsten Wochen ausgeliefert werden soll, in entsprechendem Rahmen seiner Bestimmung übergeben werden.

Trotz aller Freude über das neue Fahrzeug verweist die Feuerwehr jedoch darauf, dass auch in den nächsten Jahren weitere Anschaffungen notwendig werden, zumal auch das in Obermünstertal stationierte Fahrzeug ebenfalls schon 27 Jahre alt ist und daher ersetzt werden muss.

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 06. Juni 2008; Auto: Eberhard Groß

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