Die Zeit vor der Gründung der Feuerwehr Untermünstertal

Untermünstertal hat in der langen Geschichte schon viele Schicksalsschläge hinnehmen
müssen.
Im Mittelalter: Zerstörung der Stadt Münster durch die Freiburger. Im Dreißigjährigen Krieg,
Plünderungen und Einäscherung des ganzen Tales. Daraus ist zu ersehen, daß das Feuer damals
eine schwere Geisel des Münstertales war. Aus diesem Grunde wurden schon früh sogenannte
Einwohnerwehren gegründet. Mit Feuerwehreimern konnte keine ernstliche Brandbekämpfung
durchgeführt werden. Diese Methode änderte sich dann schlagartig, als die Handdruckfeuerlöschspritzen aufkamen. Die Untertäler Einwohnerwehr bekamen eine solche im ausgehenden
18.Jahrhundert. Das Gespann (Pferde) für die Spritze mußten die Fuhrhalter stellen.
Als mit der Machübernahme durch die Nationalsozialisten andere Gesichtspunkte in den Vordergrund
traten, wurde wie überall, auch Untermünstertal die bestehende Einwohnerwehr im Laufe der Jahre
einer Revision unterzogen.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Untermünstertal
Im Jahre 1938 wurde vom damaligen Bürgermeister H. v. Landenberg eine Freiwillige Feuerwehr
gegründet. Als erster Kommandant wurde Schlossermeister Alfred Groß vom Bürgermeister
eingesetzt. Die Mannschaft der Wehr betrug 25 Mann. Die Gerätschaft bestand aus einer
Handdruckfeuerlöschspritze mit Ledereimer und Schläuchen.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges dezimierte dann die junge Wehr derart, daß bald nicht mehr an eine
geregelte Übungstätigkeit zu denken war. Dieser Zustand zog sich bis 1942 hin. Unter diesen
Umständen kam es am 21.Mai 1942 zur Wiedergründung und ein TSF 8 wurde angeschafft. Zum
neuen Wehrführer wurde Eduard Mutterer bestimmt und 45 Mann dienstverpflichtet. Nach dem der
Wehrführer Mutterer an der Feuerwehrschule in Schwetzingen einen Ausbilderkurs absolviert hatte,
kam in kurzer Zeit eine mustergültige Wehr zustande. In der Nachkriegszeit wurde die Ausübung der
Feuerwehrdienste durch die Militärregierung eingeschränkt, die bewährte TS 8 beschlagnahmt, der
Wehrführer in Gefangenschaft genommen. Zum neuen Kommandanten der wiedererstehenden Wehr
wurde Trudpert Schelb bestellt.

Die Ausstattung der Wehr
Die von der Militärregierung eingezogene TS 8 mußte wieder ersetzt werden. Ein Hindernis war auch
der Mangel an schnellen Transportmitteln. Es waren kaum motorisierte Fahrzeuge vorhanden. So
wurden, um aus der Notlage herauszukommen, Fahrradtrupps geschaffen, damit die Männer und
Geräte schneller zum Einsatzort gelangen konnten. Das Ganze war schließlich nur eine Notlösung.
Auf die Dauer mußte nach besseren Möglichkeiten Ausschau gehalten werden.
Eine solche Gelegenheit ergab sich, als ein Kettenfahrzeug beschafft werden konnte. Dieses wurde
zum Löschgruppenfahrzeug mit einer Vorbaupumpe umgebaut. Das Fahrzeug tat mehrere Jahre
seinen Dienst. Am 2. Oktober 1956 war es dann soweit. Die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister
Riesterer entschloß sich ein modernes genormtes Löschgruppenfahrzeug LF 8 Opel-Blitz von der Fa.
Metz anzuschaffen.
Die Feuerwehr war in drei Löschzüge gegliedert mit durchschnittlich 10 Mann Sollstärke. Wie alles in
der Welt unterliegt auch die Feuerwehr den Gesetzen der Natur, die im Auf und Ab der Generation
sich deutlich machen.
Der verdiente Kommandant Trudpert Schelb, der 15 Jahre lang der Wehr Ziel und Richtung gewiesen
hatte, trat aus Altersgründen im März 1962 von seinem Posten zurück. Zum neuen Kommandanten
wurde der erst 26-jährige Erich Ortlieb gewählt. Erich Ortlieb bekleidete das Amt als Kommandant von
Untermünstertal bis zur Gemeindereform 1972.

Durch den Zusammenschluß der beiden Gemeinden Obermünstertal und Untermünstertal zur
Gemeinde Münstertal entstand die Freiwillige Feuerwehr Münstertal. Somit wurde aus der
Feuerwehr Untermünstertal die Abteilung Untermünstertal in der Gesamtwehr Münstertal.

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