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Die Feuerwehr will in ruhigeres Fahrwasser

Abteilungen in Münstertal wollen besser zusammenarbeiten / Nach dem Rücktritt von Kommandant Johannes Geiger übernimmt Daniel Burgert.

2015-12-01_ffw_bericht_generalversammlung

Unter der Leitung von Bürgermeister Rüdiger Ahlers (links) wurde Daniel Burgert (Mitte) zum neuen Gesamtkommandanten der Feuerwehr und Markus Steck zu seinem Stellvertreter gewählt. Foto: Eberhard Gross

MÜNSTERTAL. Die Freiwillige Feuerwehr Münstertal hat mit Daniel Burgert und Markus Steck eine neue Führung und beendet damit die Unstimmigkeiten innerhalb der beiden Abteilungswehren. Diese wollen wieder enger zusammenarbeiten, wozu entsprechende Leitlinien erarbeitet wurden. Es gelte den Blick ohne Schuldzuweisungen nach vorne zu richten.

Gemeinsam in die Zukunft blicken will die Freiwillige Feuerwehr Münstertal mit ihren Abteilungen Unter- und Obermünstertal, wie bei der in sachlicher Atmosphäre im Foyer der Belchenhalle abgehaltenen Jahreshauptversammlung deutlich gemacht wurde. Die Turbulenzen der vergangenen Monate seien behoben und mit einer neuen Wehrführung ein Neustart begonnen.

Nach dem Rücktritt des bisherigen Kommandanten Johannes Geiger lag die Führung der Gesamtwehr in den Händen seines Stellvertreters Daniel Burgert, der auch die Versammlung leitete. Burgert wurde ohne Gegenkandidaten zum Gesamtkommandanten gewählt. Neuer Stellvertreter ist Markus Steck.

Burgert klammerte in seinem Bericht die zu Tage getretenen Unstimmigkeiten nicht aus, die schließlich auch zum Rücktritt Johannes Geigers geführt hätten. Sein Ausscheiden wurde von Burgert bedauert und Geiger für seinen Einsatz Dank und Anerkennung ausgesprochen, da er sich stets unermüdlich für die Belange der Feuerwehr eingesetzt und engagiert habe, insbesondere auch für die Anschaffung neuer Fahrzeuge. Derzeit werde der Feuerwehrbedarfsplan überarbeitet; die Ergebnisse würden in Kürze vorliegen und Grundlage für weitere Investitionen sein. Wie Daniel Burgert erklärte, habe sich die Wehr vorgenommen, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Abteilungen zu intensivieren.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister und Stadtkommandant von Staufen, Thomas End, bat darum, die neue Wehrführung zu unterstützen, damit die Wehr wieder in ruhiges Fahrwasser gerate. Die vorhandene Personalstärke sei gut, der Fuhrpark sei grundlegend erneuert worden und die Gerätschaften entsprächen den Notwendigkeiten, so dass die Wehr gut ausgestattet sei und ihre Aufgaben erfüllen könne. End sprach sich für eine weitere Zusammenarbeit mit der Staufener Wehr aus und appellierte an die Aktiven, an den angebotenen Aus- und Fortbildungslehrgängen teilzunehmen.

Auch Bürgermeister Rüdiger Ahlers untermauerte, „dass kein leichtes Jahr hinter der Feuerwehr liegt“, jedoch sei es nach der Wahl der neuen Wehrführung notwendig, den Blick in die Zukunft zu richten. Er forderte die Wehrangehörigen auf, die Kameradschaft zu fördern und die neue Wehrführung „ohne Wenn und Aber“ zu unterstützen. Johannes Geiger dankte Ahlers für seine Arbeit in den zurückliegenden gut sieben Jahren.

Zur Behebung der aufgetretenen Unstimmigkeiten und Turbulenzen zwischen den beiden Abteilungswehren fand im Oktober eine Mediationsveranstaltung mit den Vertretern der verschiedenen Ausschüssen der Wehr und der Gemeindeverwaltung statt, über die Gerd Pfefferle Bericht erstattete. Die Mediation sei erfolgreich gewesen, für die künftige Zusammenarbeit wurden Leitlinien erarbeitet mit dem Ziel eines respektvollen Miteinanders und der Wiederherstellung der Einigkeit innerhalb der Gesamtwehr.

Auch zwei Mädchen in der Jugendwehr

Der Leiter der Bergwacht-Ortsgruppe, die auch für die Bewirtung der Versammlungsteilnehmer sorgte, Stefan Wiesler, gratulierte der neuen Wehrführung und sprach Johannes Geiger für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit mit seiner Organisation Dank und Anerkennung aus.

Der Dank des neu gewählten Kommandanten galt insbesondere allen Wehrangehörigen, der Gemeinde, dem MHD und der Bergwacht sowie den verschiedenen Funktionsträgern innerhalb der Feuerwehr für die geleistete Unterstützung, um die er auch für die Zukunft bat.

Im Berichtszeitraum 2014/15 wurde die Münstertäler Wehr zu 61 Einsätzen alarmiert, wofür die Wehraktiven mehr als 2000 Einsatzstunden leisteten. Insbesondere der Wohnhausbrand am Bühl sowie der Clubheim- und Sägewerksbrand erforderten den ganzen Einsatz, um größere Schäden zu vermeiden, wobei Burgert auch den Wehren aus der Umgebung für ihre Unterstützung dankte.

Bei diesen Einsätzen habe sich auch das neu angeschaffte Hilfeleistungsfahrzeug bewährt. Im Berichtszeitraum wurden 60 Proben absolviert; hinzu kamen Proben der verschiedenen Einsatzgruppen. Zur Fort- und Ausbildung wurden mehrere Lehrgänge besucht, um sich das notwendige Können anzueignen. Derzeit besteht die Gesamtwehr aus 106 Angehörigen – und zwar aus 77 Aktiven, 14 Jugendlichen und 15 Alterskameraden. Trotz dieser Mannschaftsstärke sei die Tagbereitschaft nicht optimal, weshalb der Einsatz jedes Einzelnen gefragt sei.

In Vertretung des Schriftführers Daniel Bechtel ging Bernd Lucht in seinem Bericht auf die verschiedenen Aktivitäten der Wehr ein. Über die Finanzen der Gesamtwehr informierte Kassenverwalter Gerd Pfefferle, während über die Altersmannschaft deren Vertreter Günter Wiesler berichtete. Jugendwart Andreas Ortlieb, der nach dem Rücktritt von Lena Tafaro dieses Amt übernommen hatte, konnte darauf verweisen, dass die Jugendwehr derzeit 14 Kinder und Jugendliche, darunter auch zwei Mädchen, umfasst und sich in zahlreichen Proben praktische und theoretische Kenntnisse angeeignet habe.

Weitere Wahlergebnisse: In den Feuerwehrausschuss wurden gewählt: Otbert Hofmann, Manuel Burgert und Harald Pfefferle von der Abteilung Untermünstertal sowie Axel Steck, Markus Lais und Ludwig Pfefferle von der Abteilung Obertal. Schriftführer bleibt Daniel Bechtel, Kassenverwalter Gerd Pfefferle; Kassenprüfer Christian Eckert und Ludwig Pfefferle.